Wir etablieren Landwirtschaft auf nassen Moorflächen („Paludikultur“) als rentables Geschäftsmodell, um Moore schneller wieder zu vernässen.
Moore speichern große Mengen Kohlenstoff, solange sie nass sind. Pflanzen, die im Moor wachsen, nehmen laufend Kohlendioxid aus der Luft auf. Wenn die Pflanzen sterben und zu Torf werden, bleibt der Kohlenstoff in der Pflanzenmasse gespeichert. Zusätzlich regulieren Moore den Wasserhaushalt, schützen vor Dürre sowie Überschwemmung und tragen zur Artenvielfalt bei. Diese positiven Effekte stellen sich aber nur ein, wenn Moore nass sind!
Das Problem: Es gibt kaum noch nasse Moore. In Deutschland wurden 95% der Moore für Forst- und Landwirtschaft, Besiedelung und Torfabbau entwässert. In trockenen Mooren sinkt der Wasserspiegel und damit gelangt Sauerstoff an die Torfschicht. Dadurch beginnt der Torf sich zu zersetzen und den gespeicherten Kohlenstoff als CO2 an die Umwelt abzugeben.
Die Folge: Entwässerte Moore sind für knapp 7,5% der deutschen Treibhausgasemissionen und 40% der Emissionen in der Landwirtschaft verantwortlich. Zur Anschauung: Trockengelegte Moorflächen emittieren 25-mal so viel Treibhausgase wie der deutsche Inlandsflugverkehr.
Die Lösung: Moore wiedervernässen. Das Wiedervernässen einst trockengelegter Moorflächen stoppt (fast) sofort die Treibhausgasemissionen. Für den Rückbau müssen Drainagen abgebaut, ableitende Gräben aufgestaut und Wallungen rückgebaut werden. Die neue Wasserschicht trennt den Torf vom Sauerstoff aus der Luft und stoppt so die Bildung von CO2. Darüber hinaus bilden intakte Moore neuen Torf und binden CO2 aus der Luft.
Foto: Tobias Dahms
Die Bundesländer und die Bundesregierung haben sich 2021 das Ziel gesetzt, die jährlichen Emissionen aus entwässerten Moorböden um 5 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente bis 2030 zu reduzieren. Wenn Deutschland diese Ziele einhalten will, muss es 250.000 Hektar bis 2030 wiedervernässen. Das entspricht fünfmal der Größe des Bodensees. Zurzeit werden pro Jahr aber nur 2.000 Hektar Moorfläche wiedervernässt. Bleibt das so, werden 2030 nur 18.000 Hektar vernässt sein, also gerade mal 7,2% des angestrebten Ziels. Ohne eine fulminante Beschleunigung bei der Vernässung von Moorflächen wird Deutschland an den selbst gesteckten Zielen scheitern.
Dies schaffen wir nur mit der Landwirtschaft, die 80% der trockengelegten Moorflächen bewirtschaftet. Wirtschaftliche Anreize für und Perspektiven nach Wiedervernässung sind notwendig. Wir wollen beweisen, dass mit Paludikultur, der Landwirtschaft auf nassen Moorflächen, eine rentable Alternative zur konventionellen Landwirtschaft besteht. Dafür wollen wir Märkte für Paludi-Produkte wie durch Torfmoose, Sonnentau, Rohrkolben, Schilf und Nasswiesen mit anderen anstoßen und etablieren.
ZukunftMoor will die Wiedervernässung beschleunigen und Wertschöpfungsketten für Paludikultur entwickeln. Dafür suchen wir ein entwässertes Moor mit einer Größe zwischen 200 und 1.000 Hektar. Diese Fläche soll unser Reallabor werden – wir wollen die Fläche wiedervernässen und unter realen Bedingungen bewirtschaften. Parallel dazu möchten wir mit Industriepartnern Verwertungsketten aufbauen und Geschäftsmodelle für Landwirtinnen und Landwirte entwickeln.
Wir sind ein Unternehmen für Paludikultur. Wir verbinden Erfahrungen und Kompetenzen aus Unternehmertum, Landwirtschaft, Politik und Kommunikation. An unserer Seite sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Greifswald Moor Centrum und der Succow Stiftung. Weitere Unterstützer sind die Erstinvestoren Aljoscha Kaplan und Christian Wessel. Zusammen sind wir ein einmaliges Gründerprojekt für Klimaschutz mit Landwirtschaft.
Wir sind dankbar für jede Unterstützung. Wenn Sie uns bei unserem Vorhaben helfen können, melden Sie sich gerne unter info@zukunftmoor.de.
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