Wir etablieren Landwirtschaft auf nassen Moorflächen („Paludikultur”) als Geschäftsmodell, um Moore schneller wiederzuvernässen.
Moore speichern große Mengen Kohlenstoff, solange sie nass sind. Pflanzen, die im Moor wachsen, nehmen laufend Kohlendioxid aus der Luft auf. Wenn die Pflanzen sterben und zu Torf werden, bleibt der Kohlenstoff in der Pflanzenmasse gespeichert. Zusätzlich regulieren Moore den Wasserhaushalt und tragen zur Artenvielfalt bei. Diese positiven Effekte stellen sich aber nur ein, wenn Moore nass sind!
Das Problem: Es gibt kaum noch nasse Moore. In Deutschland sind 95% der Moore für die Land- und Torfgewinnung oder die Forst- und Landwirtschaft entwässert worden. In trockenen Mooren sinkt der Wasserspiegel und damit gelangt Sauerstoff an die Torfschicht. Dadurch beginnt der Torf sich zu zersetzen und den gespeicherten Kohlenstoff als CO2 an die Umwelt abzugeben.
Die Folge: Entwässerte Moore sind für knapp 7% der deutschen Treibhausgasemissionen und 38% der Emissionen in der Landwirtschaft verantwortlich. Zur Anschauung: Trockengelegte Moorflächen emittieren 23-mal so viel Treibhausgase wie der deutsche Inlandsflugverkehr.
Die Lösung: Moore wiedervernässen. Das Wiedervernässen einst trockengelegter Moorflächen stoppt (fast) sofort die Treibhausgasemissionen. Für den Rückbau müssen Drainagen abgebaut, ableitende Gräben aufgestaut und Wallungen rückgebaut werden. Die neue Wasserschicht trennt den Torf vom Sauerstoff aus der Luft und stoppt so die Bildung von CO2. Darüber hinaus bilden intakte Moore neuen Torf und binden CO2 aus der Luft.
Foto: Tobias Dahms
Die Bundesländer und die Bundesregierung haben sich 2021 das Ziel gesetzt, die jährlichen Emissionen aus entwässerten Moorböden um 5 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente bis 2030 zu reduzieren. Wenn Deutschland diese Ziele einhalten will, muss es 250.000 Hektar bis 2030 wiedervernässen. Das entspricht fünfmal der Größe des Bodensees. Zurzeit werden pro Jahr aber nur 2.000 Hektar Moorfläche wiedervernässt. Bleibt das so, werden 2030 nur 18.000 Hektar vernässt sein, also gerade mal 7,2% des angestrebten Ziels. Ohne eine fulminante Beschleunigung bei der Vernässung von Moorflächen wird Deutschland an den selbst gesteckten Zielen scheitern.
Das wollen wir verhindern und bieten dafür einen neuen Ansatz für die Landwirtschaft. Paludikultur, die Landwirtschaft auf nassen Moorflächen, kann eine rentable Alternative zur konventionellen Landwirtschaft sein. Wir wollen es beweisen. Dafür müssen Märkte für Paludi-Produkte aus Pflanzen wie Torfmoose, Sonnentau, Rohrkolben, Schilf und Gräsern entstehen und sich etablieren.
ZukunftMoor will die Wiedervernässung beschleunigen und Wertschöpfungsketten für Paludikultur entwickeln. Dafür suchen wir ab sofort ein entwässertes Moor mit einer Größe von mindestens 1.000 Hektar. Diese Fläche soll unser Reallabor werden – wir wollen die Fläche wiedervernässen und unter realen Bedingungen bewirtschaften. Parallel dazu möchten wir mit Industriepartnern Verwertungsketten aufbauen und Geschäftsmodelle für Landwirtinnen und Landwirte entwickeln, die Moorflächen wiedervernässen wollen, aber hierbei eine wirtschaftliche Perspektive benötigen.
Wir sind ein Unternehmen für Paludikultur – der Landwirtschaft auf nassen Moorflächen. Wir sind Unternehmer mit Erfahrungen aus der Wirtschaft, der Landwirtschaft, Politik- und Unternehmensberatung. An unserer Seite sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Greifswald Moor Centrum und der Succow Stiftung. Zusammen sind wir ein einmaliges Gründerprojekt für den Klimaschutz im Einklang mit Landwirtschaft.
Wir sind dankbar für jede Unterstützung. Wenn Sie uns bei unserem Vorhaben helfen können, melden Sie sich bitte unter info@zukunftmoor.de.
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